Integrales Christentum

Integrales Christentum

Einübung in eine neue spirituelle Intelligenz.

»Reformation war gestern. Die Zukunft des Christentums gehört der Transformation.« Marion Küstenmacher

 

• Sie werden Einblick bekommen in eine faszinierend neue Sicht auf den christlichen Glauben
• Sie werden die Bibel mit anderen Augen lesen und können ihre mystische Tiefe verstehen
• Sie werden die spirituellen Erfahrungen Ihres Lebens neu zu deuten wissen
• Sie werden selbstbestimmt Ihre persönliche Weiterentwicklung steuern können
• Sie werden Lust bekommen, zu den Pionieren zu gehören, mit denen das Christentum der Zukunft beginnt

Marion Küstenmacher beschreibt das Entwicklungspotenzial der größten Weltreligion aus einer aufgeklärt integralen und spirituell erfahrenen Perspektive – mit einer Fülle von Impulsen aus Psychologie, Philosophie, Theologie, Biologie und Soziologie. Das Buch ist ein idealer Einstieg in die integrale Spiritualität nach Ken Wilber aus jüdisch-christlicher Perspektive. Es bietet zahlreiche neue Erkenntnisse zu den großen integralen Modulen Quadranten, Stufen, Linien, Zustände, Typen, Schatten und drei Gesichter Gottes. Dazu gibt es erstmals integrales Material zu den Bewusstseinsstufen im Blick auf typische Sprachmuster, Stufenwechsel, das Böse, die Liebe, Bibel und Textauslegung, Gebet, Kirche u. v. m.
135 Übungen für Einzelne und Gruppen dienen der praxisnahen Anwendung. Die perfekte Ergänzung für alle Leserinnen und Leser von »Gott 9.0« – und alle Christen, die in die Zukunft aufbrechen wollen.
Das Buch gibt es bei Ihrem netten Lieblingsbuchhändler gleich in Ihrer Nähe oder beim Gütersloher Verlagshaus, hier.

Rezension von Prof. Dr. Joachim Kunstmann, Religionspädage: Erhellende Studie

"Man mag Ken Wilber methodische Ungenauigkeit und überzogene Ansprüche vorhalten – vieles von dem, was er sagt, ist allerdings plausibel und anregend. Marion Küstenmacher hat erneut, wie schon in „Gott 9.0“, vor allem seine griffige Stufenfolge der Bewusstseinsentwicklung zum Ausgangspunkt ihres neuen Buches gemacht. Sie zeigt, dass diese bestens nachvollziehbaren Stufen ihr je eigens Recht, aber auch ihre internen Begrenzungen haben. Und sie überträgt diese ausführlich kommentierten Stufen auf das Christentum – auf Bibelverständnis, Gebet, Glaubensverständnis und Kirche.
Es geht ihr um eine dringend anstehende Transformation des Christentums in eine neue und heute glaubwürdige Form. Das sei „zu einer ritualisierten Amtskirchenreligion erstarrt … Fatalerweise hängt damit die spirituelle Entwicklung vieler Christen … in mythischen Glaubensvorstellungen fest.“ (99f). Wahrheit aber ist eine Frage der Perspektive, und auch eine Frage der jeweiligen Bewusstseinsstufe. Das leuchtet ein, und es ist für die Religion von eminenter Bedeutung. Viele Vor- und Fehlurteile könnten vermieden, und viel Traditionalismus könne verflüssigt werden, würde man das ernst nehmen.
Ausführlich diskutiert Küstenmacher die neun Stufen im Blick auf Liebe, das Böse, innere Widerstände gegen andere Stufen und überträgt sie dann auf Bibelverständnis, Gebet, Gottesverständnis, Glauben und Kirche. Unmittelbar klar wird da, dass der Wandel des Bewusstseins auch einen Wandel des religiösen Verstehens braucht. Das wird in der religiösen Kultur zwar oft bekämpft, ist aber notwendig und bringt immer auch Gewinne. Und es sorgt dafür, dass die Religion überhaupt nachvollziehbar bleibt.
Eine erhellende Studie für alle, die sich in Kirche und Gemeinde einbringen und auch an der eigenen religiösen Entwicklung interessiert sind."

Rezension von Pfarrer Friedrich Eras: Biblische Texte neu lesen - Wie das Öffnen einer russischen Matroschka-Puppe

„Ein älter werdender Religionslehrer klagte, mit den Jahren nähmen seine Zweifel zu. Hätte er Marion Küstenmachers Einführung ins Integrale Christentum gekannt, hätte er das vielleicht statt bekümmert eher beglückt empfunden. Denn was er als Verlust erlebte, lässt sich als ein Wachstumsschub verstehen, als „Stufenwechsel“, kurz als Gewinn. Auf der (vorläufig) 9-teiligen Leiter sich transformierenden religiösen Bewusstseins von 1.0 bis GOTT 9.0 könnte er mitansehen, wie sich sein auf dogmatische Präzision getrimmter Glaube öffnet für neues Fragen und damit auch für eine größere Toleranz. Das Lavagestein religiöser Gewissheiten lässt sich verflüssigen. Marion Küstenmacher erweist sich als ungemein hilfreiche, sprachmächtige und bildkräftige Reiseführerin auf dem Weg zu einem integralen Glauben. Integral bedeutet, dass frühere Stufen nicht einfach zurückgelassen werden wie Schlangenhäute, sondern integriert werden, neu gedeutet und aufgehoben. Aufmerksame Leser religionskundlicher Literatur der letzten Jahre begegnen durch das ganze Buch zahllosen Bekannten. Die Autorin wertet die neuere literarische Produktion sorgfältig aus. Das zeigt sich auch in den funkelnden Zitatgirlanden, die als Auf-macher den einzelnen Kapiteln vorangestellt sind.Obendrein ist das Buch aber nicht nur ein Lesevergnügen, sondern auch ein Arbeitsbuch; denn die vielen Anregungen „zum Üben und Vertiefen“ bilden ein kaum auszuschöpfendes Angebot. Gesprächsgruppen werden dabei erstaunliche Entdeckungen machen, etwa wie überraschend alte biblische Texte klingen können. Allein die neun Deutungen von Jesu Gleichnis vom „verlorenen Sohn“ sind wie das Öffnen einer russischen Matroschka-Puppe. Es lohnt offensichtlich, sich noch einmal neu mit dem einzulassen, was im Neuen Testament von Jesus überliefert ist! Jesus, den der Theologe Karl Barth einst den „Allversöhner“ genannt hat, erscheint auf allen Stufen wie ein Überraschungsgast: Küstenmacher nennt ihn „integrierenden Grenzüberschreiter“.Kurz, Glaube, Religion, Kirchen usw.: was wie ein Kieselstein aussah, abgewetzt, leblos und kalt, erweist sich mehr und mehr als ein lebendiger Kokon, aus dem sich ein bunter Schmetterling erhebt. Kann man Schöneres erleben?“

Pfarrer und Zenlehrer Sven Kosnick: Der große Wurf für die nächsten Schritte von Kirche und Christentum

"Warum vertragen sich die verschiedenen Formen des Christentums nicht miteinander? Da möchte eine orthodoxe Kirche den Dialog mit der EKD einstellen, weil mit Margot Käßmann eine Frau an die Spitze der EKD gewählt wurde. Da drohen konservative Christen mit Kirchenspaltung, falls die Segnung für gleichgeschlechtliche Paare eingeführt werden sollte. Die Auseinandersetzung zwischen den biblischen Schöpfungsberichten und der Evolutionslehre ist ein weiterer Klassiker. Warum werden solche Themen nicht sachlich diskutiert, sondern spalten die verschiedenen Formen des Christentums? Diese Frage beantwortet Marion Küstenmacher in ihrem neuen Buch mit Hilfe der Entwicklungspsychologie. Der amerikanische Psychologe Clare Graves hat in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Entwicklungsmodell „Spiral Dynamics“ formuliert. Küstenmacher wendet es auf die verschiedenen Formen des Christentums an.

Verkürzt dargestellt prallen in den weltweiten Kirchen heute vor allem drei entwicklungspsychologische Ebenen aufeinander, BLAU, ORANGE und GRÜN. Die Level werden nicht mit Zahlen gekennzeichnet, sondern mit Farben. Insgesamt gibt es neun verschiedene Ebenen. In ihrem Buch „Gott 9.0“ aus dem Jahr 2010 haben Küstenmacher und ihre Co-Autoren Spiral Dynamics auf das Gottesbild angewendet. Hier wird das ausgeweitet, auf das Christentum insgesamt, auf unser Verständnis von Kirche, auf die verschiedenen Formen von Frömmigkeit. Das „BLAUE“ Level lebt ein mythologisches Christentum. Adam und Eva sind historische Figuren. Die Evolutionstheorie ist ein Irrtum. Die Bibel ist ewiges Wort Gottes. Außerhalb des Christentums gibt es kein Heil, die Angehörigen der anderen Religionen sind auf einem Irrweg. Hierarchischer Gehorsam und konservative Rollenzuweisungen sind weitere Kennzeichen von BLAU. Das zentrale Merkmal von ORANGE ist Rationalität. Die historisch-kritische Form der Bibelinterpretation hat sich hier entwickelt, leidenschaftlich abgelehnt von BLAU. Effektive Strukturen, ein Schwerpunkt auf einer gut organisierten Ethik bzw. Diakonie gehören ebenfalls zentral zu einem ORANGENEN Christentum. Das GRÜNE Christentum lebt Pluralismus und Toleranz. Die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ist eine Selbstverständlichkeit. Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist eine typisch GRÜNE Veranstaltung. „Aufgabe des Christentums an den Zeitgeist“ ist verkürzt der zentrale Vorwurf von BLAU. Marion Küstenmacher beschreibt alle neun Level. Vor allem aber beschreibt sie, wie wir mit dem Konkurrenzverhalten von BLAU, ORANGE und GrÜN umgehen können. Denn diese Formen des Christentums halten sich selber für die einzig richtige. Dabei qualifizieren sie die anderen ab. Die Antwort auf diese Konkurrenz ist das „integrale Christentum“. Das wäre die nächste entwicklungspsychologische Ebene. Ihr Hauptmerkmal ist die Fähigkeit der Integration aller vorhergehenden sechs Level und die Nutzung ihrer Stärken. Die zweite Eigenschaft ist die Neuentdeckung der Mystik, die bereits auf GRÜN begonnen hat. Diese Neuentdeckung ist der zweite Schwerpunkt des Buches. Marion Küstenmacher beschreibt detailliert, wo die Mystik in der Bibel und in der christlichen Geschichte verankert ist. Sie beschreibt weiter, wie ein mystischer Weg aussieht, welche Themen, wie z.B. die Schattenarbeit, auftauchen und wie der glaubende Mensch diesen Weg gehen kann.

Mit „Integrales Christentum“ ist Marion Küstenmacher der große Wurf gelungen. In diese Richtung können die nächsten Schritte der Kirche und des Christentums gehen. Viele Beispiele und Übungen geben dem Einzelnen die Möglichkeit, den eigenen Glauben entwicklungspsychologisch zu reflektieren. Damit wird dieses Buch auch zu einem Leitfaden, wie die Theorie praktisch werden kann."